8. November 2018

SCHMOLZ + BICKENBACH steigert EBITDA im dritten Quartal

 

 

  • Bereinigtes EBITDA mit EUR 41,8 Mio. um 10,0 % höher als in Q3 2017 mit EUR 38,0 Mio.
  • Markante Produktivitätssteigerungen bei Ascometal erreicht, nahtlose Integration in den Konzern schreitet voran, Turnaround verläuft nach Plan
  • Absatzmenge mit 470 Kilotonnen in Q3 2018 um 16,0 % höher als in Q3 2017 mit 405 Kilotonnen, getrieben von Ascometal und einer soliden Nachfrage in den meisten Endmärkten und Regionen
  • Durchschnittlicher Verkaufspreis pro Tonne auf EUR 1‘660 gesteigert von EUR 1‘509 in Q3 2017 und EUR 1‘566 in Q2 2018
  • Free Cash Flow von EUR –2,6 Mio. gegenüber EUR 27,0 Mio. im Vorjahr, niedriger aufgrund des gestiegenen Nettoumlaufvermögens
  • Nettoverschuldung aufgrund der Integration von Ascometal und des niedrigeren Free Cash Flow auf EUR 651 Mio. gestiegen, von EUR 626 Mio. zum Ende Q2 2018
  • Ausblick 2018 bestätigt: SCHMOLZ + BICKENBACH erwartet ein bereinigtes EBITDA zwischen EUR 230 Mio. und EUR 250 Mio.

 

CEO Clemens Iller kommentierte: „Wie schon im ersten Halbjahr haben sich unsere Endmärkte insgesamt als widerstandsfähig gegenüber den zahlreichen politischen Turbulenzen erwiesen. Aufgrund dieser Marktlage und aufbauend auf unsere stabile Geschäftsbasis, konnten wir das Ergebnis im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum steigern. Wir gehen davon aus, dass sich das Marktwachstum trotz erster Anzeichen einer abnehmenden Dynamik im Vergleich zum ersten Halbjahr auch im letzten Quartal fortsetzen wird. Dies obwohl die makroökonomischen Risiken jüngst zugenommen haben. Unter diesen Annahmen bestätigen wir unsere Prognose für das Gesamtjahr 2018."

 

Finanzkennzahlen

 

SCHMOLZ + BICKENBACH Gruppe

Einheit

9M 20181)

9M 2017

Δ in %

Q3 20181)

Q3 2017

Δ in %

 

 

 

 

 

 

 

 

Absatzmenge

Kilotonnen

1‘595

1‘364

16,9

470

405

16,0

Umsatz

Mio. EUR

2‘517,2

2‘018,4

24,7

780,0

611,0

27,7

Durchschnittlicher Verkaufspreis

EUR/t

1‘578,2

1‘479,8

6,7

1‘659,6

1‘508,6

10,0

Bereinigtes EBITDA

Mio. EUR

197,0

174,2

13,1

41,8

38,0

10,0

EBITDA

Mio. EUR

223,4

171,1

30,6

38,5

37,1

3,8

Bereinigte EBITDA-Marge

 %

7,8

8,6

5,4

6,2

EBITDA-Marge

 %

8,9

8,5

4,9

6,1

Betriebsergebnis (EBIT)

Mio. EUR

142,7

75,1

90,0

11,7

4,5

Ergebnis vor Steuern (EBT)

Mio. EUR

113,7

37,5

3,2

–3,8

Konzernergebnis (EAT)

Mio. EUR

92,4

19,5

–3,7

–7,0

Investitionen

Mio. EUR

67,6

53,3

26,8

31,7

28,3

12,0

Free Cash Flow

Mio. EUR

–173,4

2,7

–2,6

27,0

 

Einheit

30.9.20181)

31.12.2017

Δ in %

30.6.20181)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nettoverschuldung

Mio. EUR

651,0

442,0

47,3

625,9

 

 

Eigenkapital

Mio. EUR

818,6

717,5

14,1

818,7

 

 

Verschuldungsgrad (Gearing)

%

79,5

61,6

69,0

 

 

Nettoverschuldung/ber. EBITDA (Leverage)

x

2,7

2,0

32,6

2,6

 

 

Bilanzsumme

Mio. EUR

2‘617,4

2‘113,1

23,9

2‘642,2

 

 

Eigenkapitalquote

 %

31,3

34,0

31,0

 

 

Capital Employed (eingesetztes Kapital)

Mio. EUR

1‘891,9

1‘535,1

23,2

1‘876,0

 

 

Mitarbeitende zum Stichtag

Anzahl

10‘424

8‘939

16,6

10‘318

 

 

 

Einheit

9M 20181)

9M 2017

 

Q3 20181)

Q3 2017

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Konzernergebnis/Aktie2)

EUR/CHF

0,10/0,12

0,02/0,02

 

0,00/0,00

–0,01/–0,01

 

Eigenkapital/Aktie3)

EUR/CHF

0,87/1,02

0,76/0,89

 

0,87/1,02

0,76/0,89

 

Höchst-/Tiefstkurs

CHF

0,886/0,700

0,960/0,660

 

0,830/0,733

0,950/0,850

 

 

1)       Einschliesslich Ascometal, voll konsolidiert seit 1. Februar 2018

2)       Das Konzernergebnis/Aktie basiert auf dem Ergebnis nach Abzug der den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss zustehenden Ergebnisanteile

3)       Per 30. September 2018 sowie per 31. Dezember 2017

 

 

Luzern, 8. November 2018 – SCHMOLZ + BICKENBACH, ein weltweit führendes Unternehmen für Speziallangstahl, hat heute eine um 16,0 % höhere Absatzmenge von 470 Kilotonnen im Vergleich zu 405 Kilotonnen im dritten Quartal des Vorjahrs berichtet. Aufgrund nochmals gestiegener Verkaufspreise und höherer Absatzmengen stieg der Umsatz auf EUR 780,0 Mio. und war damit um 27,7 % höher als im Vorjahresquartal (Q3 2017: EUR 611,0 Mio.). Das bereinigte EBITDA konnte um 10,0 % auf EUR 41,8 Mio. von EUR 38,0 Mio., das EBITDA um 3,8 % auf EUR 38,5 Mio. nach EUR 37,1 Mio. im Vergleich zur Vorjahresperiode verbessert werden.

 

Auswirkungen der Übernahme von Ascometal auf die Ergebnisse

Seit Februar 2018 sind die Ergebnisse der akquirierten und als Business Unit im Konzern geführten Ascometal in den Konzernzahlen enthalten. Für die entsprechenden Vorjahresperioden wurden die Zahlen nicht angepasst, was bedeutende Auswirkungen auf den Vergleich mit diesen Zahlen hat. Dies ist in höheren Absatzmengen, Umsätzen und Aufwandspositionen ersichtlich. Ascometal lieferte im ersten Quartal einen leicht negativen, im zweiten Quartal einen leicht positiven und im dritten Quartal saisonal bedingt einen negativen EBITDA-Beitrag. Das EBITDA des ersten Quartals und damit auch der ersten neun Monate wurde um den Badwill erhöht, welcher durch zukünftige Restrukturierungs- und Transformationsaufwendungen kompensiert werden wird. Auf die Bilanz- und Cash Flow-Kennzahlen hatte die Integration ebenfalls einen erheblichen Einfluss. Genauere Angaben dazu werden auf den Seiten 8 bis 16 sowie in der Anhangsangabe 7 des zum dritten Quartal 2018 veröffentlichten Zwischenberichts erläutert. Dieser ist über die Webseite des Unternehmens zugänglich.

 

Geschäftsentwicklung im dritten Quartal 2018

Die Geschäfte haben sich in den Sommermonaten saisonal bedingt weniger dynamisch entwickelt als in der ersten Jahreshälfte. Obwohl die Anfang 2018 in die Gruppe aufgenommene und vorwiegend im französischen Markt stark vertretene Business Unit Ascometal diesen üblichen Effekt verstärkte, erzielte SCHMOLZ + BICKENBACH auch im dritten Quartal ein erfreuliches Ergebnis. Die Nachfrage aus den Endmärkten blieb zufriedenstellend, die Weltkonjunktur robust. Auf vergleichbarer Basis, d.h. ohne Ascometal, verringerte sich die Absatzmenge leicht. Dieser Rückgang war im Wesentlichen auf zwei marktbedingte Faktoren zurückzuführen. Zum einen hatten die Auswirkungen der provisorischen Schutzmassnahmen der EU gegen Importe von Stahl aus Nicht-EU-Ländern einen ungünstigen Effekt. Dies führte zu geringeren Verkäufen aufgrund von Anpassungen bei der Produktionsplanung. Zum anderen wirkte sich der schwache Automobilmarkt in Deutschland im September kurzfristig auf die Absatzmengen aus.

 

Die Durchschnittspreise für die wichtigsten unserer Ausgangsmaterialien sind im Vergleich zum zweiten Quartal 2018 zwar gesunken, bewegten sich im Vorjahresvergleich aber dennoch auf einem deutlich höheren Niveau. Im dritten Quartal gingen die durchschnittlichen Preise für Schrott um 7,5 %, für Nickel um 8,3 %, und für Ferrochrom um rund 2 % zurück. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stiegen die Preise dagegen um 2,3 % (Schrott), 26,0 % (Nickel) bzw. 11,4 % (Ferrochrom). Dies wirkte sich neben höheren erzielten Basispreisen günstig auf die erzielten Verkaufspreise aus. Der durchschnittliche Verkaufspreis je Tonne Stahl lag im dritten Quartal 2018 bei EUR 1‘660 und war damit um 10,0 % höher als im Vorjahresquartal mit EUR 1‘509. Auch verglichen zum zweiten Quartal 2018 mit EUR 1‘566 pro Tonne waren die Verkaufspreise trotz saisonal schwächerer Nachfrage höher.

 

Das Ergebnis wurde von einer robusten, wenn auch weniger dynamischen Nachfrage aus den bedeutendsten Endmärkten getragen. Die europäische Automobilindustrie entwickelte sich im Zuge der Einführung neuer Emissionstests und den Auswirkungen der Dieselproblematik in Deutschland volatil. Wurden im Monat August 31,2 % mehr Neuzulassungen von Personenwagen registriert, so sanken diese im September um 23,5 %. Stabiler zeigte sich der Maschinen- und Anlagenbau sowie die Öl- und Gasindustrie, welche sich dank hoher Rohölpreise von USD 70 bis 80 pro Fass stabil zeigte. Davon konnte die Business Unit Finkl Steel aufgrund des strukturellen Wandels im Markt jedoch nicht profitieren.

 

Alle Regionen trugen mit hohen einstelligen oder zweistelligen Wachstumsraten zum Umsatzanstieg im dritten Quartal bei. Das lebhafte wenn auch abgeschwächte Wirtschaftswachstum und der Beitrag von Ascometal liessen den Umsatz in Europa um 30,4 % ansteigen. Der von Ascometal herrührende Basiseffekt beeinflusste vor allem den Umsatz in Frankreich, welcher sich mit einem Anstieg auf EUR 83,3 Mio. von EUR 36,8 Mio. im Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelte. Am zweitstärksten wuchs die Region Amerika mit einem Plus von 23,5 %. In der Region Afrika/Asien/Australien stieg der Umsatz um 9,1 %.

 

Ohne den Beitrag von Ascometal zur Produktgruppe Qualitäts- & Edelbaustahl waren die Absatzmengen in allen Produktgruppen leicht rückläufig. Dies lag hauptsächlich an der Schwäche der deutschen Automobilindustrie und den provisorischen Schutzmassnahmen der EU. Ascometal eingeschlossen konnte bei Qualitäts- & Edelbaustahl ein Anstieg um 24,3 % auf 353 Kilotonnen erzielt werden. Bei rost-, säure- und hitzebeständigem Stahl (RSH-Stahl) war im dritten Quartal ein Rückgang um 4,9 % auf 77 Kilotonnen hinzunehmen (Q3 2017: 81 Kilotonnen). Werkzeugstahl blieb stabil. Die geringeren Absatzmengen wurden jedoch von signifikant höheren Verkaufspreisen überkompensiert, so dass der Umsatz in allen Produktgruppen signifikant gesteigert werden konnte.

 

Die höheren Verkaufspreise und die Konsolidierung von Ascometal waren die Treiber für das Umsatzwachstum von 27,7 % in der Gruppe. Dieses fiel in der Produktgruppe Qualitäts- & Edelbaustahl mit einem Plus von 49,0 % auf EUR 392,5 Mio. besonders stark aus, da die Produkte von Ascometal vollständig dieser Produktgruppe zugerechnet werden. Der Umsatz in der Produktgruppe RSH-Stahl stieg um 15,3 % auf EUR 259,9 Mio. und beim Werkzeugstahl um 6,3 % auf EUR 111,3 Mio.

 

Das um Einmaleffekte aus der Übernahme von Ascometal bereinigte EBITDA konnte auf EUR 41,8 Mio. gesteigert werden und lag damit um 10,0 % über dem Vorjahreswert von EUR 38,0 Mio. Die bereinigte EBITDA-Marge war mit 5,4 % aufgrund des Verwässerungseffekts von Ascometal niedriger als im Vorjahresquartal mit 6,2 %. Nach Einmaleffekten von EUR 3,3 Mio. verbesserte sich das EBITDA mit EUR 38,5 Mio. um 3,8 % gegenüber EUR 37,1 Mio. im dritten Quartal 2017. Die entsprechende Marge stand bei 4,9 % nach 6,1 % im Vorjahreszeitraum.

 

Das Finanzergebnis war mit EUR –8,5 Mio. auf Höhe des Vorjahreszeitraums mit EUR –8,3 Mio.

 

SCHMOLZ + BICKENBACH erzielte im dritten Quartal ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von EUR 3,2 Mio. gegenüber EUR –3,8 Mio. im Vorjahresquartal. Der Steueraufwand lag mit EUR 6,9 Mio. über dem Vorjahreswert von EUR 3,2 Mio. Das Konzernergebnis verbesserte sich auf EUR –3,7 Mio. nach EUR –7,0 Mio. in der Vorjahresperiode.

 

Der Free Cash Flow verbesserte sich auf EUR –2,6 Mio. von EUR –68,2 Mio. im zweiten Quartal und von EUR –102,7 Mio. im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2018. Dennoch lag der Free Cash Flow unter den im Vorjahreszeitraum erzielten EUR 27,0 Mio. Die Übernahme von Ascometal, gestiegene Lagerbestände aufgrund der Schwäche im Automobilsektor, die Produktionsadaptionen bei Swiss Steel zur Vermeidung von EU-Zöllen, Sicherheitsbestände im Zusammenhang mit der Ascometal-Integration und die höheren Lagerbestände von Graphitelektroden waren hauptverantwortlich für diese Entwicklung.

 

Die Nettoverschuldung lag mit EUR 651,0 Mio. über dem Vorjahreswert, was auf den niedrigeren Free Cash Flow zurückzuführen ist. Die Nettoverschuldung im Verhältnis zum bereinigten EBITDA (auf Basis der letzten zwölf Monate) stieg leicht an auf 2,7 nach 2,6 zum Ende des zweiten Quartals 2018.

 

Ausblick 2018

Wir gehen davon aus, dass die Speziallangstahl-Industrie auch in den letzten Monaten des Jahres 2018 weiter wachsen wird, sowohl bei den Absatzmengen als auch beim Wert der Produkte, da wir eine weitere Verschiebung hin zu anspruchsvolleren Produktions- und Stahlanwendungen erwarten.

 

Wir wollen den positiven Trend der beiden letzten Jahre sowie unsere Strategie konsequent weiterverfolgen und unsere Stärken noch besser nutzen. Gleichzeitig setzen wir auf Effizienzsteigerungen, die notwendig sind, um die steigenden Rohstoff- und Personalkosten abzufedern. Ein klarer Schwerpunkt werden jedoch die Integration und operative Verbesserung von Ascometal sein. Um diese Akquisition zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen, werden wir in den nächsten zwei Jahren erhebliche Managementkapazitäten einsetzen.

 

Die Risiken für das Weltwirtschaftswachstum durch internationale Handelskonflikte und politische Interventionen haben seit diesem Sommer zugenommen, und obwohl die Wachstumsdynamik in einigen der für SCHMOLZ + BICKENBACH wichtigen Endmärkte leicht nachgelassen hat, sehen wir noch kein Ende des grundsätzlich günstigen Marktumfelds. Dies zeigt sich auch an unverändert gut gefüllten Auftragsbüchern. Diese Entwicklungen veranlassen uns, die Prognose für 2018 zu bestätigen. Für das Gesamtjahr 2018 erwarten wir ein bereinigtes EBITDA zwischen EUR 230 Mio. und EUR 250 Mio.

 

– ENDE

 

Für weitere Informationen:

 

Dr. Ulrich Steiner, Vice President Corporate Communications & Investor Relations

Telefon +41 (0)41 581 4120

u.steiner@schmolz-bickenbach.com